Diesmal begann alles ganz anders. Nicht mit Spielen, sondern mit harter Arbeit. Während die ganze Schule schlief – wir waren im Robert-Koch-Gymnasium in Kreuzberg untergebracht – standen wir alle – auch die jungen Damen des TVR – auf und schleppten Kisten mit Äpfeln, Brot, Milch – halt alles, was man für ein Frühstücksbuffet braucht – in den 4. Stock, denn dort war die Aula, also der Frühstücksraum.
Erstmalig in der Turnfestgeschichte mussten sich die Vereine organisieren um den Mangel an freiwilligen Helfern zu kompensieren (der vorangegangene Kirchentag lies grüßen). Hätten wir das nicht geschafft, wären alle Vereine, die in dieser Schule untergebracht waren, ohne Frühstücksversorgung gewesen. Und wie wichtig und schön auch das ist, hatten wir all die Turnfeste zuvor selbst erlebt, als wir Prellballer die ersten beim Frühstück waren, weil wir eine lange Fahrt zum Wettkampfort hatten und das Turnier um 9:00 Uhr losging. Also hieß es zusammenstehen und gemeinsam anpacken. Bis 11:00 Uhr war dann das Buffet zu betreuen mit allem was dazugehört und anschließendem Aufräumen. Unterstützt wurden wir von den Röthenbachern unter Wolfgang Utz, die sich mit uns den Dienst teilten. Als Andenken durfte jeder sein leuchtend grünes Volunteer T-Shirt behalten.

Ach ja, gespielt haben wir dann auch an den folgenden Tagen. Und zwar sogar ziemlich gut, angesichts der Tatsache, dass wir nur zu dritt waren und ein Teammitglied schon seit Jahren nicht mehr spielte und nur uns zuliebe sich reaktivieren lies. Danke dafür, Werner!
Das Zweierprellball-Turnier war eigentlich nur zum Einspielen für unser eigentliches Ziel, das Viererprellball am folgenden Tag gedacht. Was wir nicht bedachten: Zweierprellball ist sehr intensiv und kostet richtig Kraft. Und im Spiel entwickelt man ja auch Ehrgeiz, das ist ganz normal. Die Folgen waren – ich sag mal vorsichtig- eine unrunde Gangart bei dem einen oder anderen Spieler am nächsten Tag.
Kürzen wir es ab: es waren Mörderqualen, aber wir hielten durch. Geschicktes taktisches Verhalten und Positionswechsel zum Kräftehaushalten waren der Schlüssel dazu. Schließlich landeten wir auf dem Platz, den wir auch verdienten: im Mittelfeld. Die, die wir schlagen konnten, schlugen wir und denen, die deutlich besser waren, lieferten wir einen fairen Kampf ohne uns zu verausgaben.
Irren Spaß hat es in jedem Fall gemacht! Und zufrieden waren wir auch.

Den Rest der Woche tingelten wir durch verschieden Veranstaltungen, besonders hervorhebenswert sind hier die Gerätefinals der deutschen Turnmeisterschaften in der Max-Schmeling-Halle – einfach genial! Der Schwebebalken 10 m vor unserer Nase! Und jetzt sind Pauline Schäfer und Tabea Alt, die wir dort sahen, bei den Weltmeisterschaften auf Platz eins und drei gelandet. WOW!

Und was ich jetzt zum Schluss nicht vergessen möchte: wir gehörten mit zu den letzten, die am Abfahrtstag die Schule verließen. Und das Frühstücksbuffet war bis 11:00 Uhr geöffnet – danke auch den anderen Volunteers, gerade weil den Letzten die Hunde beißen.